- EURUSD: Was das Hauptwährungspaar betrifft, so legte der Euro insgesamt zu. Am Montagmorgen wurde er bei 1,070 USD/EUR gehandelt, während der Euro am Donnerstag leicht über diesem Wert schloss. Der Euro entwickelte sich zu Beginn der Woche besonders gut und bewegte sich auf die Marke von 1,075 USD/EUR zu, obwohl die Juni-Umfrage des deutschen Ifo-Instituts enttäuschend ausgefallen war. Später legte der Dollar jedoch zu und kletterte kurzzeitig auf 1,067 USD/EUR, was unter anderem auf die steigenden Renditen von US-Staatsanleihen zurückzuführen war (einige US-Zentralbanker haben erklärt, dass sie in diesem Jahr nicht mit einer Zinssenkung rechnen - z. B. Bowman), und auch die zunehmende Nervosität der Finanzmärkte im Vorfeld der Wahlen in Frankreich an diesem Wochenende ist nicht auszuschließen. Auch die Kommentare von EZB-Mitglied Rehn trugen zu den Verlusten des Euro bei. Er bewertete die Markterwartungen einer zweifachen Zinssenkung durch die EZB in diesem Jahr als angemessen. Nach der Veröffentlichung der endgültigen BIP-Daten für das erste Quartal in den USA legte der Euro leicht zu (das BIP wuchs um 1,4 % gegenüber dem Vorquartal - eine Aufwärtskorrektur, doch ist dies das niedrigste Wachstum seit dem ersten Halbjahr 2022).
- Der Ifo-Geschäftsklimaindex ist im Juni unerwartet auf 88,6 Punkte gefallen, obwohl der Markt im Gegenteil mit einem Anstieg auf 89,7 Punkte gerechnet hatte. Die Verschlechterung der Stimmung war im deutschen verarbeitenden Gewerbe besonders ausgeprägt.
- CEE-Region: Die CZK hat sich gegenüber dem EUR nicht gut entwickelt. Sie verzeichnete deutlichere Verluste, insbesondere am Donnerstag, als sie sich auf 25,0 CZK/EUR abschwächte. Die Tschechische Nationalbank (CNB) senkte die Zinsen überraschend um 50 Basispunkte (Leitzins 4,75 %), obwohl der Markt mit einer Senkung um 25 Punkte gerechnet hatte. Nach Aussage von Gouverneur A. Michl wird sich das Tempo der Zinssenkungen bei den nächsten Sitzungen verringern (oder der Prozess wird unterbrochen). Der HUF bewegte sich gegenüber dem EUR in einer Spanne von 394-398 HUF/EUR. Der PLN legte insgesamt leicht zu und schloss am Donnerstag in der Nähe des Niveaus von 4,315 PLN/EUR.
- EURCNY: Der CNY schwächte sich gegenüber dem EUR insgesamt leicht ab und schloss am Donnerstag bei 7,79 CNY/EUR. Die Gewinne der chinesischen Industrieunternehmen stiegen im Mai seit Jahresbeginn um 3,4 % (+4,3 % im Zeitraum Januar-April) und gingen im Mai deutlich auf 0,7 % zurück, nachdem sie im April noch bei 4,0 % gelegen hatten.
Autor des Artikels:
Miroslav Novák
Chefvolkswirt von Akcenta. Miroslav sammelte seine Bankerfahrung bei der UniCredit Group, wo er in der Finanzabteilung arbeitete. Seit 2010 ist er als Analyst bei Akcenta tätig. Zu seinen Hauptinteressen gehören Wechselkursfragen. Miroslav Novák ist kein Anhänger einer orthodoxen Wirtschaftsschule, was es ihm ermöglicht, nicht nur die Ereignisse auf den Finanzmärkten, sondern auch im Bereich der Weltwirtschaft objektiv zu bewerten. Er ist Autor einer Reihe von Fachartikeln und Expertenkommentaren, die regelmäßig von führenden tschechischen und polnischen Medien verwendet werden. Er ist einer der meist zitierten Wirtschaftswissenschaftler in der Tschechischen Republik.
