Der Devisenmarkt ist der größte Markt auf der Welt. Er ist mit ca. 6,6 Billionen US-Dollar Umsatz täglich noch um einiges größer als der Aktienmarkt. In Zeiten der weiteren Globalisierung erlangt dieser immer mehr an Bedeutung auch für kleine und mittlere Unternehmen.
Währungskurse werden immer paarweise angegeben. EUR/USD (Euro/US-Dollar), EUR/CNY (Euro/Chinesischer Renminbi) etc. Sie geben das Verhältnis beider Währungen zueinander an. Beim Beispiel EUR/USD besagt es, wie viele US-Dollar ich für 1 Euro erhalte. Die wichtigsten Währungen sind meistens frei handelbar, d.h. dass der Markt den Preis bestimmt. Es gibt aber auch Währungen, die an eine andere gekoppelt sind. In Europa ist z.B. die Dänische Krone (DKK) an den Euro gekoppelt. Die Krone darf daher nur in einem Intervall von 2,25 % schwanken. Für die Einhaltung dieses Intervalls ist die Dänische Notenbank verantwortlich.
Vereinfacht gesagt durch Angebot und Nachfrage. Ist die Nachfrage hoch, so steigt auch der Wert der Währung. Es gibt viele Faktoren, die die Nachfrage beeinflussen: Inflation, politische Stabilität, wirtschaftliche Rahmenbedingungen u.v.m.. Zwei Faktoren, die man immer wieder in den Medien hört, sind der Leitzins und Devisenmarktinterventionen. Bei einer Devisenmarktintervention kauft oder verkauft eine Zentralbank Devisen, um die eigene Währung auf- oder abzuwerten. So hat China sehr lange Zeit seine Währung relativ günstig zum US-Dollar gehalten, um den Export zu fördern.
Ein weiterer Faktor, der in den letzten Monaten immer wieder zu hören war, ist die Leitzinsveränderung. Im Gegensatz zur “normalen” Wirtschaft löst eine Leitzinserhöhung keine Dämpfung aus, sondern wirkt oft förderlich auf den Wechselkurs. Denn bei höheren Leitzinsen sind die allgemeinen Bankzinsen höher und es wird attraktiver in dieser Währung zu investieren.
Wichtige Begriffe:
Ein PIP (Percentage in Point, Prozentpunkte) gibt die letzte Kommastelle eines Währungskurses an. Bei Währungskursen mit einer oder zwei Vorkommastellen sind dies immer vier. Bei drei oder mehr Vorkommastellen sind es zwei.
Beispiel: Der EUR/USD ist von 1,0700 auf 1,0800 gestiegen. D.h. die Steigerung betrug 100 PIPs.
Dieser ist der höchste Preis, den ein Marktteilnehmer bereit ist, für eine andere Währung zu zahlen. Im Englischen wird dies BID genannt. Dieser Kurs wird verwendet, wenn man z.B. Euro in Dollar tauschen möchte.
Dieser ist der niedrigste Preis zu dem ein Marktteilnehmer bereit ist, eine andere Währung zu verkaufen. Im Englischen wird dies ASK genannt. Dieser Kurs wird verwendet, wenn man z.B. Euro in Dollar tauschen möchte.
Die Differenz zwischen Brief- und Geldkurs ist der Spread. Damit werden die Transaktionskosten für Marktteilnehmer angegeben. Bei viel gehandelten Währungen ist der Spread sehr klein. Bei EUR/USD beträgt er z.B. durchschnittlich 1 PIP.
Jeder, der schon einmal in einer Wechselstube Geld gewechselt hat, kennt diese Form des Devisenhandels. Man erhält sofort nach dem Verkauf der einen Währung die andere Währung.
Hierbei wird von zwei Parteien ein Wechselkurs für die Zukunft vereinbart. So z.B. wird heute schon der Kurs für in 3 Monaten festgesetzt. Beide Parteien sind dann am Stichtag dazu verpflichtet, die Währung zu kaufen oder dementsprechend zu verkaufen.
Vorteile sind die Planungssicherheit und der Schutz der Cashflows. Ich weiss jetzt schon, was ich in 3 Monaten bezahlen muss, ohne heute schon die Währung wechseln zu müssen.
Nachteil kann sein, dass sich der Kurs in eine negative Richtung entwickelt. Daher ist das Termingeschäft eine Art Spekulation.
Das Collateral ist eine Sicherheitshinterlegung, die beim Abschluss von Forwards zu zahlen ist. Sie wird bei der vollständigen Begleichung des Forwards zurückerstattet. Dieses Pfand dient dazu, eventuelle Zahlungsunfähigkeiten des Forward-Nehmers auszugleichen. Die Höhe des Collaterals wird anhand der Währung, Art und Länge des Forwards berechnet.
Beim DL bieten wir unseren Kunden Forwards auch ohne Collateral abzuschließen. Jeder Kunde erhält ein eigenes Limit. Dies richtet sich nach der Bonität und wird beispielsweise anhand der letzten Bilanzen ermittelt.
Ähnlich wie beim Dealing Limit können Kunden ein so genanntes Aviso Limit beantragen. Dieses können unsere Kunden nutzen, um Zahlungen von Ihrem internen Zahlungskonto zu tätigen, ohne dass es für diesen Betrag gedeckt ist. Auch dieses Limit wird anhand der Bonität individuell für jeden Kunden berechnet.